"ES WAR SEIN FEHLER" - BAUTISTA KRITISIERT RAZGATLIOGLUS RISIKOBEREITSCHAFT

Bei den zurückliegenden WSBK-Wochenenden rückte die Titelverteidigung für Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista in weite Ferne. Während Toprak Razgatlioglu mit seiner BMW von Sieg zu Sieg fuhr, musste Bautista immer wieder neue Rückschläge verkraften. Doch durch Razgatlioglus Sturz wendete sich das Blatt in Magny-Cours.

Bei seinem FT2-Sturz zog sich Razgatlioglu eine Verletzung der Lunge zu, die aktuell schwer zu beurteilen ist. Verlässliche Aussagen, wie lange der WM-Leader fehlen wird, gibt es nicht. Fakt ist aber, dass Razgatlioglu am Samstag mit einem Schlag 20 Punkte seines Vorsprungs verlor. Das Polster ist mit 122 Punkten auf Bautista und 92 Punkten auf Nicolo Bulega weiterhin komfortabel, doch das könnte sich ändern, wenn Razgatlioglu länger ausfällt.

Es ist keine Überraschung, dass Bautista kein gutes Gefühl dabei hat, von Razgatlioglus Verletzungspech zu profitieren. "Ich würde gern gute Ergebnisse sicherstellen, wenn alle Fahrer dabei sind. Doch ob er hier ist oder nicht spielt für mich persönlich keine Rolle. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit", bemerkt der Spanier nach seinem zweiten Platz am Samstagnachmittag.

Toprak Razgatlioglu hat laut Alvaro Bautista "sehr großen Fehler gemacht"

Bei schwierigen Bedingungen spielte Bautista seine Erfahrung aus und stürmte von Startplatz 17 auf Platz zwei. Dass er jetzt wieder im WM-Kampf ist, will Bautista nicht bestätigen. "Es ist nicht fair, es so zu sehen", bemerkt er.

"Doch im Motorrad-Rennsport ist alles möglich. Stürze gehören dazu. Meiner Meinung nach hat Toprak gestern einen sehr großen Fehler gemacht", kommentiert der Weltmeister und kritisiert die hohe Risikobereitschaft seines Herausforderers.

"Er versuchte, in seiner ersten Runde einen neuen Rundenrekord aufzustellen. Er attackierte sehr hart. Ich weiß, dass er ein sehr gutes Gefühl für sein Motorrad hat und sehr schnell ist. Doch man muss so etwas nicht machen. Es war sein Fehler", erklärt Bautista ohne Umschweife.

Dass Razgatlioglu nach dem Sturz aufstehen konnte, sorgte im WSBK-Paddock für große Erleichterung. Allen Beteiligten ist klar: Dieser Abflug hätte deutlich schlimmere Folgen haben können. "Er hatte Glück, denn das hätte an dieser Stelle schlimmer ausgehen können. Ich freue mich, dass es ihm gut geht", so Bautista.

Alvaro Bautista behielt nach schwieriger Superpole die Nerven

Der Samstag in Magny-Cours begann für Bautista alles andere als wunschgemäß. In der verregneten Superpole hatte der Spanier überhaupt kein Gefühl für sein Ducati-Superbike. "Ich hatte null Vertrauen, weil das Heck sehr unruhig war", erklärt er. Mit knapp fünf Sekunden Rückstand qualifizierte sich Bautista nur für Startplatz 17.

Er ging mit Slicks und einer für trockene Bedingungen angepassten Abstimmung ins Rennen. Dass sein Motorrad nach dem Wechsel auf Regenreifen besser funktionierte als in der Superpole, überraschte den zweifachen WSBK-Champion: "Ich konnte besser pushen als in der Superpole. Auch meine Rundenzeiten waren schneller als in der Superpole."

Bautista kam als einer der ersten Fahrer zum Reifenwechsel. "Bereits in der Runde, in der ich an die Box kam, hatte ich sehr viele Rutscher. Es war unmöglich, weiter mit Slicks zu fahren. Ich kam in erster Linie wegen meiner eigenen Sicherheit an die Box. Eine Runde mehr mit mehr Regen hätte einfach zu einem Sturz geführt", ist Bautista überzeugt. Nach dem Wechsel auf Regenreifen zeigte der Ducati-Pilot ein fehlerfreies Rennen und kam acht Sekunden hinter Sieger Michael van der Mark (BMW) ins Ziel.

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